Aktuelles

Beitragsordnung gerecht und attraktiv gestalten

Mit der Beitragsordnung für das Jahr 2024 sind die Beiträge für die Mitglieder der AKNW erheblich gestiegen. Die fast zehn- prozentige Anhebung der Beiträge war die bisher höchste Anhebung seit Gründung der Architektenkammer NRW. Über die Notwendigkeit der Erhöhung wurde in der Vertreterversammlung 2023 diskutiert. Nicht zum Abschluss kam in der Vertreterversammlung die Diskussion über die Art der Beitragserhöhung.

Die Beitragsordnung der Architektenkammer NRW beinhaltete immer einen höheren Beitrag für freischaffend tätige Kolleginnen und Kollegen gegenüber denjenigen, die abhängig beschäftigt oder ohne Beschäftigung sind; dies ist auch bei den anderen Länderarchitektenkammern so.
In den letzten beiden Jahrzehnten ist dieser Abstand in der AKNW jedoch kontinuierlich zusammengeschmolzen. Das resultiert daraus, dass seit dem Jahr 2005 der Erhöhungsbetrag für freischaffend Tätige nicht mehr angepasst worden ist und auf dem damaligen Niveau von plus 81 Euro verblieben ist.
Während 2005 bei einem Grundbeitrag von 164 Euro der damals schon vorhandene Erhöhungsbetrag von 81 Euro für freischaffend Tätige noch einen Prozentsatz von plus 49 Prozent ausmachte, ergibt der Erhöhungsbetrag seit der Beitragsordnung 2024 nur noch ein Plus von 29,2 Prozent.

 Ebenso verhält es sich mit dem Reduzierungsbetrag der Mitglieder, die keine Berufstätigkeit ausüben. In 2005 lag dieser mit 94 Euro um minus 43 % unter dem Grundbetrag, während der seit 2005 unveränderte Reduzierungsbe- trag von 93 € bei der Beitragsordnung 2024 nur noch ein Minus von 25 % ergibt. 

Im Ergebnis führte dies bei der Beitragserhöhung 2024 zur höchsten prozentualen Erhöhung für die Berufsgruppe der Mitglieder, die keine Berufstätigkeit ausüben, in Höhe von plus 13,7 %. Demgegenüber erfolgte die niedrigste prozentuale Erhöhung für die Berufsgruppe der freischaffend Tätigen in Höhe von plus 7,5 %. Wenn die in den letzten beiden Jahrzehnten praktizierte Berechnungsmethodik beibehalten wird, würden sich die Beiträge der abhängig Beschäftigten immer weiter den Beiträgen der freischaffend Tätigen angleichen.

Die VAA hat deshalb der Beitragserhöhung in dieser Form bei der Vertreterversammlung 2023 nicht zugestimmt und sich für eine Änderung der Berechnungsmethodik ausgesprochen.

Der Vergleich mit anderen Länderarchitektenkammern zeigt, dass zumeist ein deutlich höherer Unterschied zwischen dem Beitrag für freischaffend Tätige gegenüber dem Beitrag von abhängig Beschäftigten oder ohne Beschäftigung besteht. So beträgt der Kammerbeitrag für abhängig Beschäftigte in Niedersachsen nur 180 € , für freischaffend Tätige 360 € und damit 100 % mehr. In Baden-Württemberg liegt der Unterschied bei 300 € zu 450 € bei 50 %.Neben der Verpflichtung auf die berufspolitischen Ziele sieht sich die VAA als Int ressensvertretung der angestellten und beamteten Architektinnen und Architekten aller vier Fachrichtungen. Aus diesem Selbstverständnis heraus setzt sich die VAA für eine gerechtere Beitragsordnung ein, die auch zukünftig mit nicht zu hohen Beiträgen die Attraktivität der Kammermitgliedschaft für alle Berufsgruppen erhält.

Die große Anzahl von abhängig Beschäftigten und Mitgliedern ohne Beschäftigung in der AKNW bietet für die Architektenschaft in Gänze erhebliche Vorteile. Dies sollte durch eine gerechte und attraktive Beitragsordnung unterstützt werden. Günstige Beiträge für abhängig Beschäftigte können ein nicht zu unterschätzendes Argument für die Mitgliedschaft in der Kammer sein. Günstige Beiträge für Mitglieder ohne Beschäftigung können davor schützen, dass Mitglieder nach Abschluss der beruflichen Tätigkeit aus der Kammer ausscheiden und damit ihr Wissenspotenzial verloren geht.

Die VAA setzt sich auch dafür ein, dass freischaffend tätige Kolleginnen und Kollegen mit einem niedrigen Jahresumsatz ebenfalls nur den Beitrag für abhängig Beschäftigte zahlen sollten, so wie dies auch in einigen anderen Länderarchitektenkammern der Fall ist. Auch das wäre gerecht.
In der Vertreterversammlung forderte ein anderer Verband im übrigen gleiche Beiträge für freischaffend Tätige und abhängig Beschäftigte.

Die Diskussion zu diesem Thema wird also weitergehen. Die VAA wird dabei die Interessen der im Angestellten- und Beamten- verhältnis arbeitenden Kolleginnen und Kollegen auch weiter mit Nachdruck und guten Argumenten vertreten und sich für geringere Beiträge für diese einsetzen.
MK

 

 

 

 

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Erfolgreiche VAA-MV 2024 in Düsseldorf - eine Stadt, die sich immer wieder neu erfindet

2024 MV VAA in Düsseldorf Maxhaus

Im Herzen der Düsseldorfer Altstadt zwischen altem Hafen und Stadtmuseum bietet uns das Maxhaus - ehemaliges Franziskanerkloster, heute Zentrum der katholischen Kirche – eine gute Atmosphäre für die VAA-Mitgliederversammlung.

Das Kultur- und Begegnungszentrum als Schnittstelle zwischen Kirche und Stadtkultur erweist sich unvermutet als faszinierender Ort mit gelungener, preisgekrönter Architektur in stimmiger Kombination von Moderne und historischer Bausubstanz. Als Schauplatz archäologischer Entdeckungen während der Sanierung bietet das Kellergewölbe originale Bausubstanz als Zeugnis der wechselvollen Geschichte und sehenswerte Hinweise auf das ursprüngliche Kloster mit Antoniuskirche von  1661, erbaut auf der uralten Citadelle. Schon Heinrich Heine besuchte hier die Klosterschule. Die nachfolgende Maximilianskirche - 18. Jahrhundert, barocker, dreischiffiger Backsteinbau – ist heute von lokaler und überregionaler Bedeutung.

Die MV ist geprägt von Austausch, Diskussion und Neuwahlen: es kam zu ausführlichen Berichten über die Arbeit in VAA und AKNW durch Manfred Krick und Klaus Brüggenolte sowie aus der Gremien- und Ausschussarbeit der Mitglieder. Breiten Raum nahm auch das Thema der notwendigen, aber schwierigen Abschaffung überbordender Bauvorschriften und zu viel Bürokratie bei Bauanträgen ein, wodurch Bauen immer langsamer und teurer wird. Weiter wurde der aktuelle Stand zum QNG-Siegel und zur EU-Gebäude-Richtlinie EPBG diskutiert. Alles Themen, die noch weiter zu vertiefen sind! Im Laufe des Tages wurden Iris Korbmacher als neue VAA-Schatzmeisterin und Thomas Scherf als Kassenprüfer, Gesche Arns-Büsker als neue Beisitzerin  und Dirk Baakmann als neuer Beisitzer in den VAA-Vorstand  gewählt. Durch personelle Neuaufstellung generiert sich der Vorstand jünger und weiblicher, die inhaltliche Ausrichtung wird moderner und zukunftsfähiger. Zum Ende wurden Außendarstellung und mediale Werbung der VAA diskutiert - bevor wir in die aktuelle Stadtbaukur von Düsseldorf eintauchten. 

Mit Dirk Baackmann, stellvertretender Amtsleiter am Planungsamt Düsseldorf, geht`s durch die Altstadt zum Kö-Bogen, einem städtebaulichen Großprojekt zur Stadterneuerung mit einem in verschiedenen Bauabschnitten realisierten Gebäude-, Freiraum und Verkehrskomplex. Die Stadtbild prägenden Gebäude vonLibeskind mit Büro-, Einzelhandels- und Gastronutzung am Hofgarten sind außergewöhnlich gestaltet durch diagonal verlaufende Fassadenflächen aus Glas, Travertin und integrierter Begrünung. Die durch den Abbruch der östlich verlaufenden Hochstraße Tausendfüßler entstandene Sichtachse auf Schauspiel- und Dreischeibenhaus veranlasste Architekt Ingenhoven hier ein Gebäude mit abgestuften Fassaden zu entwerfen, bepflanzt mit 8 km Hainbuchenhecken und begehbaren Gründächern. Benannt wurde das Projekt Kö-Bogen nach dem Viertelkreis-Bogen der ehemaligen Hofgartenstraße, die durch einen Tunnel ersetzt wurde, wie auch die ehemalige Hochstraße. Auch hier faszinierende Eindrücke, überraschender Zeitgeist - das ist Düsseldorf.                        ​
GB

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Metamorphose der alten Post zum Kulturhotspot

Zentralbibliothek Düsseldorf – ausgezeichnet als Bibliothek des Jahres 2023

Die diesjährige Mitgliederversammlung der VAA findet wieder Anfang des Jahres statt: Um viele Mitglieder zu erreichen diesmal zentral in Düsseldorf, und zwar im „Maxhaus“ ganz in Rheinnähe direkt in der Düsseldorfer Altstadt. Das ehemalige Kloster wurde 2004 bis 2010 durch Schilling Architekten (Köln) saniert und für die neue Nutzung als katho- lisches Stadthaus umgebaut.Metamorphose der alten Post zum Kulturhotspot - VAA-MV mit Besichtigung der neuen Bibliothek in Düsseldorf

Bei der Mitgliederversammlung werden viele spannende Themen diskutiert, Planungen für das angelaufene Jahr und darüber hinaus vorgestellt, persönliche Kontakte intensiviert und ein architektonisches Highlight besichtigt: Diesmal geht es nach der Mittagspause zur neuen Zentralbibliothek im ehemaligen Briefpostamt am Hauptbahnhof Düsseldorf.

Bibliotheken haben in vielen Ländern und auch zunehmend in Deutschland eine immer größere Bedeutung für Stadtgesellschaften und ihre Kulturlandschaft erlangt, weil sie sich durch Neuausrichtung verstärkt als Treffpunkt für Kommunikation, Wissenstausch, kulturelle und digitale Bildung sowie Literatur erweisen. Als idealer, nicht kommerzieller Raum besteht hier die Möglichkeit, zwanglos ins Gespräch zu kommen, zu lernen, zu spielen und zu lesen. Das alles nun auch in Düsseldorf mit der neuen Zentralbibliothek KAP 1. Sie ist sieben Tage in der Woche geöffnet und darüber hinaus mit einer Bibliothek der Dinge (Ausleihe von Küchengeräten, Bohrmaschinen usw.), einem LibraryLab für alles Digitale, einem Musikstudio, Lernräumen für Eltern mit Kind, einer Kinderbibliothek, mit Lernboxen für alle und Veranstaltungsräumen ausgestattet.

Umbau und Transformation des alten Logistikgebäudes haben einige Jahre gedauert, aber der für die Bauleitung zuständige Architekt Karl-Heinz Zaft (Büro RKW+) ist sich sicher, dass die Umnutzung von Bestandsgebäuden eine zunehmend wichtiger werdende Planungs- und Bauaufgabe ist.

Für die Innengestaltung zeichnet der für Bibliotheken bekannte Augsburger Architekt Stefan Schrammel verantwortlich unter dem Credo, mit Offenheit, Transparenz, Licht und Farbe bei den Nutzern Neugier zu wecken. Das dürfte den beteiligten Planern und Bibliotheksmitarbeitern vom KAP 1 gelungen sein, wie man hört: Die neue Zentralbibliothek ist gerade als „Bibliothek des Jahres 2023“ ausgezeichnet worden.

Auch das Forum Freies Theater, ein Produktions- und Veranstaltungsort für professionelles freies Theater, befindet sich im selben Gebäude wie die neue Zentralbibliothek – also ein kurzer Weg für einen weiteren, lohnenswerten Besuch!

G.B.

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Nachruf Peter Janßen

Innenarchitekt Peter Janßen †

Unser geschätztes Vorstandsmitglied, Innenarchitekt Peter Janßen, verstarb am 28.01.24 nach kurzer Krankheit im Alter von 68 Jahren.

Peter war seit dem 21.03.2007 Mitglied der VAA und fast 11 Jahre lang bis zu seinem Tod aktueller Schatzmeister, Mitglied der AKNW-Vertreterversammlung und des Ausschusses Innenarchitektur von 2016 bis 2021.

Seine ruhige, besonnene Art und seine gewissenhafte Tätigkeit, oft mit einer Prise Humor begleitet, haben wir immer geschätzt.

Peter, wir vermissen Dich!

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VVS 23: Kooperation stärken, Zukunft gestalten

Kollegengruppentreffen der VAA bei der Vertre- terversammlung 2023.

Die zweitägige Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW ist – neben dem unverzichtbaren Sommerfest – immer ein besonderes Highlight: 

... Hier können Früchte vergangener Jahre geerntet, neue Saat gesetzt, Kontakte zwischen Verbänden für weitere Projekte unmittelbar genutzt werden. Es werden Ergebnisse von Beschlüssen vergangener Jahre vorgestellt, Bilanz gezogen, Anträge zu Berufspolitik und Kammerarbeit formuliert, neue Weichen gestellt – ein fruchtbares und bereicherndes Zusammenspiel der Kräfte!

Für die in das Architektenparlament gewählten VAA-Vertreter begann die Tagung zur Kollegengruppensitzung am Freitagmorgen mit Infos zur Lage der Bauwirtschaft, der Kammer, des Versorgungswerkes. Das Programm setzte sich im Laufe des Tages fort mit Diskussionen zu eigenen und eingereichten Anträgen und fand seinen Abschluss beim geselligen Zusammentreffen aller Verbände zum Abenddinner der AKNW. Hier war nochmal gute Gelegenheit, Positionen auszutauschen, Kontakte zu stärken und den Tag miteinander ausklingen zu lassen.

Die VVS am nächsten Tag war ein atemb raubender, gekonnter Ritt durch die lange Tagesordnung: Nichts ausgelassen, umsichtig alle Punkte thematisiert wie Grußwort der Ministerin, Berichte des Präsidenten, des Geschäftsführers, vom Versorgungswerk - gleichzeitig geprägt von vielen Anträgen der Verbände und zahlreichen Nachwahlen. Kam- merpräsident Ernst Uhing forderte in seiner Rede die notwendige Bauwende, ein Ende des desolaten Zustands im Wohnungsbau, von Seiten der Politik innovative und experimentelle Ideen beim Bauen zuzulassen, als Schlüssel zu Beschleunigung die Digitalisierung umzusetzen; und er schlug zur wirksameren Umsetzung eine „Düsseldorfer Erklärung“ vor. Bauministerin Ina Scharrenbach forderte ein Normen-Moratorium, um den immer komplexeren Aufgaben und der Normenflut zu begegnen – Bauen müsse wieder einfacher, Planungsrecht integriert und schneller, Bauanträge forciert werden.

Auf Antrag der VAA und nach einstimmigem Beschluss der VVS wird die AKNW die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnen: Seit 2006 gemeinnütziger Verein und Arbeitgebendenitiative zur Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit in Institutionen und Unternehmen, von 4900 Unternehmen mit 15 Mio. Beschäftigten unterzeichnet und mit Bundeskanzler Scholz als Schirmherr.

Ziel ist eine Arbeitswelt mit Wertschätzung gegenüber allen Mitarbeitern - unabhängig von Alter, Ethnie, Geschlecht oder sozialer Herkunft. Damit hat sich die Kammer dem Aufruf, auf Kooperation und gesellschaftliches Miteinander zu setzen, angeschlossen; die Kammer-Aktivitäten liegen dabei z. B. bei Beratung, Begegnung, Mitgliederbindung und speziellen Bildungsangeboten.

In Zeiten von Baukrise, Krieg und gesellschaftlicher Verwerfung war die 71. VVS eine großartige Veranstaltung, die einheitliches Handeln und konstruktives Miteinander sign lisierte - für die VAA spannende Tage mit viel Diskussion, Erkenntnisgewinn und neuen Zukunftsaufgaben.

VAA/ G.B.

 

 

 

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Die VAA findet man jetzt auch auf Instagram

die VAA jetzt auch auf Instagram

Ab sofort hat die VAA auch auf Instagram.com einen Auftritt. Er ist erreichbar unter VAANRW.
Der Account wurde erst kürzlich eingerichtet und lebt davon, wenn er von möglichst vielen Usern geteilt wird. Gepflegt wird der Auftritt von unserem Mitglied Sascha Tschorn, der auch gern Inhalte veröffentlicht oder für Rückfragen zur Verfügung steht.

Zur Zeit befinden sich naturgemäß erst wenige Post's auf der Seite, was sich hoffentlich bald ändern wird. Hier kann sich jeder mit Beiträgen und Fotos, die inhaltlich mit der VAA im Zusammenhang stehen, beteiligen.

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